Vereinsmitglied Fritz Lerch stellt seine Mini-Herde vor
Ein Minirind zum Geniessen ...
...aber nicht etwa auf dem Teller, sondern auf der Weide von Fritz Lerch
Die drei Dahomey-Rinder Alta, Maela und Alva gehen dem Kalhäuser Fritz Lerch knapp bis zur Hüfte. Dennoch sind sie für ihn das Grösste. Mit der Anschaffung der speziellen Rasse hat er sich einen Traum erfüllt. Obwohl die Tiere keinen rentablen landwirtschaftlichen Nutzen haben.
Kalthäusern Wer durch den Lommiser Ortsteil Kalthäusern spaziert, der wird sie vielleicht schon entdeckt haben. Auf den ersten Blick sehen die drei Zwergrinder von Fritz Lerch aus, wie ganz normale Kühe. Einfach etwas zu dunkel geraten. Bei näherer Betrachtung fällt einem aber auf, dass irgendwas mit den Tieren anders ist. «Es handelt sich um die kleinste Rinderart der Welt», schmunzelt Lerch. Dies merkt man vor allem dann, wenn man die Tiere «strichäle» will und dabei fast in die Hocke muss. Doch wieso hüpfen diese Exoten auf einer Weide in Kalthäusern umher?
Neues Zuhause seit Dezember
Gereift ist der Wunsch nach den kleinen Fellknäueln, als Fritz Lerch im vergangenen Sommer auf dem Jakobsweg unterwegs war. «Ich pilgerte von der Haustür bis nach Genf und auf dieser Reise habe ich mir überlegt, in welches Hobby ich künftig meine Zeit investieren will». Die Wahl fiel auf eine tierische Beschäftigung, zu der der Kalthäusener seit Kindertagen einen Bezug hat. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, war schon immer tierlieb», erinnert sich der 62-Jährige zurück. Seit die Kinder ausgeflogen sind, hat Fritz Lerch nun mehr Zeit für ein Hobby. Genug Platz hat er auf seinem Grundstück allemal. «Den drei Kühen stehen eine rund zwei Hektar grosse Weide zur Verfügung. Die Rasse gilt als robust und kalbt in der Regel ohne menschliche Hilfe ab. Wenn alles klappt, erhalten Alta und Maela im Sommer je ein Kälbchen (10-15 kg leicht und ca. 40 cm klein). Sie kommen mit Hitze und Kälte gleichermassen klar und wohnen in einem kleinen Unterstand mit Futtertrog, Strohbett und Brunnen», erzählt Lerch. Die drei Kühe hat er von der Präsidentin der Schweizer Zuchtvereinigung für Dahomey-Rinder aus dem Emmental besorgt. Seit Dezember «gumpen» Alta, Maela und Alva bei Lerchs auf der Weide herum und sorgen regelmässig für ein Strahlen im Gesicht des Kalthäuseners. «Ich bin sehr glücklich, dass wir das Dreigespann bei uns auf dem Hof haben», freut sich Lerch.
«Freude an der Sache»
Die Tiere, die nicht etwa zu klein gezüchtet sind, haben keinen wirtschaftlichen Nutzen für den Menschen. «Die Milch reicht gerade mal für die Kälber und weil die Rasse äusserst selten ist, steht die Arterhaltung im Vordergrund», sagt Lerch und ergänzt: «Die Tiere, die ursprünglich aus Afrika stammen, dürfen einfach Tier sein. Nicht so wie ein Hochleistungsrind in einem Mastbetrieb.» Wer die Mini-Rinder kennenlernen will, ist bei den Lerchs herzlich willkommen. «Wir haben ein offenes Haus. Ich teile sehr gerne meine Freude an den Tieren mit den anderen Menschen», so Fritz Lerch abschliessend.